Und plötzlich ist Krise!
Silvester 2019 kam die Info, dass in China die Region Wuhan abgeriegelt wurde, weil sich ein Virus ausbreitet, der eine Erkrankung der Atemwege verursacht. Weit weg. Aber Dank Internet doch sehr präsent. Erste Infektionen in Deutschland durch Kontakte zu chinesischen Geschäftspartnern.
Zu Karneval gab es die nächsten Infektionen und Deutschland feierte fröhlich Helau und Alaaf. Aber: erste Verunsicherung macht sich breit.
Nudeln, Mehl und Toilettenpapier werden en masse, literweise Desinfektionsmittel gekauft. Rund 1 Monat später gibt es eine Pressekonferenz und die Regierung beschließt Großveranstaltungen abzusagen.
Inzwischen ist bei fast jedem angekommen, wie infektiös SARS-CoV2 (Corona) ist.
Und plötzlich ist Krise!
Die Stimmung in der Bevölkerung ist angespannt. Wir sind auf so etwas nicht vorbereitet. Wir sind eine verwöhnte Generation und die wenigsten konnten sich vor wenigen Wochen vorstellen, dass uns das jemals passieren wird. Dass die Medizin, dass wir so etwas nicht unter Kontrolle (Carpe Diem) haben.
In meinem Leben wird es nun Einschränkungen geben. Statt sich darüber aber aufzuregen, zu sorgen oder das als „ganz schlimm“ anzusehen – was die Situation ja nun wahrhaftig nicht ändert – mache ich, machst Du folgendes: das Beste aus der Situation! Ich und Du, wir bleiben weiter Drehbuchautor unseres Lebens. Wir und kein anderer schreiben unsere Geschichte mit den Worten, die uns zur Verfügung stehen. Wenn ich kein Kakao habe, kann ich auch keinen Schokokuchen backen, sondern muss sehen, was ich mit den vorhandenen Zutaten mache.
Ich jammere nicht passiv vor mich hin. Ich bleibe aktiv und handlungsfähig!
Ich wollte ins Konzert. Schade. Nun höre und sehe ich die Live DVD der letzten Tour und erinnere mich, wie viel Spaß ich da hatte.
Ich wollte mich mit einer Freundin zum Frühstück im Café treffen; nun frühstücken wir jeder für sich zuhause und sind Dank Videotelefonie doch zusammen (das funktioniert super – probier das aus!).
Ich wollte mit meiner Freundin im Kino die neuesten Filme sehen; wir kuscheln auf dem Sofa und schauen Klassiker, die wir noch nicht kennen – es gibt so viele Filme, die ich noch nicht gesehen habe.
Wir wollten Hallensport machen und gehen nun draußen zusammen laufen, Rad fahren, wandern, Kanu fahren …es gibt so viele Alternativen.
Statt mich fokussiert auf die Einschränkungen stressen zu lassen, mich in meiner Freiheit eingeschränkt zu fühlen, weil wir alle nun eher mal zuhause bleiben sollen, habe ich auch die Möglichkeit mal runterzukommen. „FOMO“* spielt nun keine Rolle. Ich kann mich auf meine unmittelbare Umgebung konzentrieren. Vielleicht streiche ich endlich mal mein Bad. Räume mein Büro um. Sortiere aus. Schreibe längst überfällige Briefe (oder E-Mails) an Freunde in aller Welt. Spiele und übe wieder öfter Handpan. Mache meine Steuererklärung. Lösche endlich mal alte Daten auf meinem Mac und mache Sicherungskopien. Und genieße die Ruhe.
„Du hast gut reden! Ich werde auf Kurzarbeit gesetzt. Mein Gehalt wird wesentlich geringer ausfallen. Ich weiß gar nicht wie das gehen soll!“
Ich bin Freiberufler. Glaub mir, die finanziellen Sorgen sind mir sehr vertraut. Auch für diese Situation bleibt mir nur Akzeptanz und einen kühlen Kopf bewahren. In Ruhe die Fakten sichten. In Ruhe die Möglichkeiten ausloten.
Wo kann ich Ausgaben reduzieren? Kann ich vielleicht etwas verkaufen? (beim Ausmisten fällt sicherlich was an). Kann ich eine Rechnung vielleicht später zahlen (mit Lieferanten, Vermieter etc. reden!). Kann ich mir womöglich bei jemanden Geld leihen? Hab ich Anspruch auf Förderungen?
Ich sage nicht, dass es leicht ist. Wäre es leicht, würde es jeder tun!
Noch sind es Empfehlungen, die die Regierung ausgesprochen hat. Wenn wir uns daran halten, können wir die Situation schneller meistern, als wenn sich einige rebellisch dagegen auflehnen und sich bewusst widersetzen. Sie sind potentielle Überträger, gefährden andere und tragen dazu bei, dass das Virus sich weiter unkontrolliert ausbreitet.
Noch dürfen wir raus. Das heißt für mich auch, mal meine alten Nachbarn zu fragen, ob ich ihnen was einkaufen soll, was bei der Apotheke besorgen soll etc.
Vielleicht lernen wir durch diese Situation, dass wir gemeinsam viel stärker und besser sind als allein.
Dass gegenseitige Unterstützung und Rücksicht auch Spaß machen kann, weil das Leben harmonischer abläuft.
Steiger Dich nicht in Ängste hinein, das ist für niemanden hilfreich. Die typische Stressreaktion „Kampf“ zeigte sich in irrationalem Kauf und Horten von Toilettenpapier, in Diebstahl von Desinfektionsmitteln aus Kliniken, wo sie dringend benötigt werden (das grenzt meines Erachtens an Körperverletzung!)!
Bleib besonnen, überlege konzentriert und vielleicht auch mit Freunden, was Du wirklich brauchst, wenn Du in häuslicher Quarantäne bist.
Sei sorgsam, achte auf Hygiene, stärke Dein Immunsystem, reduziere Nachrichten (2x täglich reicht; sollte etwas Dringendes zwischendurch kommen, wirst Du sicher von Freunden und Familie kontaktiert), unterstützt Euch gegenseitig und rede auch mal über was anderes.
Und sei kein Asi! Sondern übernimm Verantwortung: setz Dich nicht unnötig einer Kontaminierung aus und gefährde dadurch Dich und andere, bloß weil Du bockig bist und Dir niemand zu sagen hat, dass Du zuhause bleiben sollst. Seine eigenen Bedürfnisse mal im Sinne der Allgemeinheit und Gefahrenreduzierung runterzuschrauben, bringt sicher auch Karma-Punkte 🙂
Bleib gesund!