Liebeskummer VIII – Akzeptanz

Du hast noch ein tiefes Gefühl von Liebe für sie? Dann akzeptiere ihre Entscheidung. Auch wenn es für Dich schmerzhaft ist. „Ich will aber, dass sie mich auch liebt, dass es so wie früher ist!“ – Jetzt ist jetzt. Respektiere ihren Entschluss. Und sollte Liebe nicht bedeuten, dass der geliebte Mensch glücklich ist? 

Liebe lässt sich nicht erzwingen. Denke an Freunde, die optisch und charakterlich Dein Typ wären und dennoch ist da nichts außer Freundschaft. Kein Kribbeln im Bauch, kein Herzrasen. Und denke an die, in die Du schon verliebt warst und Dich heute fragst „wieso eigentlich?“. Irgendetwas passiert in unserem Körper, dass wir uns von einigen angezogen fühlen, obwohl nüchtern betrachtet, sie überhaupt nicht unser Typ sind. Und umgekehrt genauso. Das ist einfach so. Das zu analysieren ist müßig, verbraucht Unmengen Energie und bringt zu nichts. 
Du darfst natürlich verletzt sein, Du darfst traurig sein, weinen, schreien…Deinen Schmerzen ausleben – das solltest Du sogar. Versuche dennoch zu akzeptieren. So schnell wie möglich. Und nutze Deine Energie für Dich und nicht für einen aussichtslosen Kampf um sie. Wenn Du bei der Trennung gesagt hast, dass Du sie liebst und Dich nicht trennen willst, ist das genug. Wenn das ihre Gefühle nicht neu entfacht hat, oder den Wunsch und Willen in ihr hervorgerufen hat, an der Beziehung zu arbeiten, dann ist das nun mal so.

Vielleicht kennst Du das Gelassenheitsgebet. Es gibt Kurzformen oder die lange Version, unterschiedliche Formulierungen. Ich hab es auch passend auf mich zugeschnitten. Wir sind Individuen, wir nutzen andere Wörter und somit erachte ich es als sinnvoll, Affirmationen, Mantras, Gebete etc. auf uns zuzuschneiden, so dass wir uns damit wohlfühlen. 

Meine Variante ist:

Gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
Den Mut und die Energie Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
Und die Weisheit, beides voneinander zu unterscheiden.

Gib mir Geduld mit Veränderungen, die ihre Zeit brauchen.
Und Wertschätzung für alles, was ich habe.
Toleranz für diejenigen mit anderen Schwierigkeiten
Und die Kraft aufzustehen und es wieder zu versuchen.

Für mich ist alles dabei: 
Objektive Akzeptanz von dem, was gerade ist. Also einen Schritt aus der Situation rausgehen und unabhängig von Emotionen betrachten.
Dadurch hoffentlich erkennen, ob und falls ja, wie ich die Situation ändern kann.

Der nächste Punkt ist Mitgefühl: mit mir selbst -> Veränderungen brauchen Zeit, Trennungen sind Veränderung -> also gebe ich mir die Zeit, um die Veränderung in meinem Leben zu zuzulassen.
Mitgefühl und Toleranz mit anderen -> meine Probleme sind für andere vielleicht keine, sowie ich manche Probleme anderer selbst nicht als Problem sehen würde. Jeder empfindet anders, jeder hat andere Prioritäten und Fähigkeiten. Deswegen sind die Schwierigkeiten für denjenigen nicht weniger belastend, sondern ein Gefühl der Schwere. Ja richtig, ich kann jemanden mit seinen Schwierigkeiten mit Hilfe von Objektivität als Außenstehender Impulse geben, so dass das Problem für ihn plötzlich auch nichtig ist. Ohne diesen Impuls sieht er aber sein Problem.

Hätte ich es besser machen können, hätte ich es besser gemacht. 

MyMonk


Das bezieht sich auf Momente. Wir sind nicht rund um die Uhr gleich. Entsprechend ist unsere Leistung nicht immer gleich. 
Beispiel: ich kann recht gut Möbel aufbauen. Das geht recht fix, die richtigen Teile zusammensetzen, mit entsprechendem Werkzeug hantieren. 
Beim letzten Mal rutschte ich mit dem Werkzeug ab und schon hatte ich eine „Schmarre“ im Holz. Die Türaufhängung ist leicht schief. „Na das kannst Du aber besser. Hattest wohl keine Lust?“ sind typische Sprüche im Anschluss.
Ja, eigentlich habe ich die Fähigkeit, das besser zu machen. Aber ich war an dem Tag müde, ich hatte bereits viel körperlich gearbeitet, so dass mir die Kraft fehlte. Oder ich war gedanklich woanders – was auch immer. „Hätte ich es besser machen können, hätte ich es besser gemacht!“ Mehr ging in diesem Moment nicht. 
Warum machst Du es dann nicht ein anderes Mal? Pflichtbewusstsein? Überschätzung? Weil ich dachte, ich muss das heute noch machen, ich will das heute noch machen und ich schaffe das. 
Wir gehen eher selten an Situationen mit dem Gedanken „das wird eh nix!“ vor allem an Dinge von denen wir wissen, dass wir sie können. Es ist also keine böse Absicht etwas schlecht(er) zu machen. In diesem Moment war es das Maximum. 

In Bezug auf Trennungen und Trennungsgesprächen: 
leider können viele nicht wirklich gut kommunizieren. Vor allem keine unangenehmen Gespräche führen. Das liegt daran, dass wir das kaum lernen. Wir lernen Wörter und Sätze bilden. Wir lernen aber die Macht der Worte nicht. 
Dadurch kommt es bei Trennungsgesprächen häufig zu Verletzungen mit Missachtung, Geringschätzung, Schuldzuweisungen und auch Beleidigungen durch schlechte Wortwahl. So dass die Frage manchmal aufkommt „hörst Du Dir eigentlich gerade selbst zu?“. 

Toleranz! Sie kann es nicht besser in diesem Moment. Vielleicht kann sie es auch insgesamt nicht besser, weil sie es nie gelernt hat.
Das soll nicht alles Gesagte entschuldigen – nein, entschuldigen musst Du gar nichts, wenn Du das nicht möchtest. Es kann aber einiges erklären. Und diese „Toleranz“ nimmt Dir vielleicht auch das schlechte Gefühl von „Warum geht sie so mit mir um?“

Sie hat Dich betrogen? Sie hat Dich benutzt? Sie hat Dich über längere Zeit angelogen, Dein Vertrauen missbraucht? Sie hat Dich auch noch beim Trennungsgespräch beleidigt?

Ganz klares Statement von mir: 
Du bist es wert, dass Du gut, liebevoll und mit Respekt behandelt wirst. Wenn Deine Beziehungsblase jetzt geplatzt ist, dann trauere um das Gefühl, was Dir diese Illusion gegeben hat und sei froh, dass dieser Mensch aus Deinem Leben ist. 

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Auch wenn Du wirklich nicht der Frau hinterherweinst, ist es dennoch eine ganz harte Nummer, mit der Du erst einmal zurechtkommen musst. Die bereits genannten Tipps können auch hierbei eine Unterstützung sein.

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